Raphael Walser
MA Musik, Jazz
Hauptsächlich arbeite ich an einem neuen Album mit meiner Band GangArt, für welches ich im Moment am Ideen sammeln bin. Ich stehe mitten im Kompositionsprozess, welcher sich bei mir üblicherweise bis über ein Jahr hinziehen kann.
Musik, insbesondere Jazz, hat für mich Qualität, wenn die Künstler während der Performance (natürlich auch auf Tonträgern) ihre künstlerische Identität zum Ausdruck bringen können. Und speziell in der Musik natürlich, wenn die Musiker ihre Emotionen zum Publikum transportieren können. Genau so wichtig ist, den „Jazz“ zu leben; im Moment zu sein und spontan etwas gestalten zu können.
Freischaffender Musiker.
Ich glaube, am eindrücklichsten war für mich eine Masterclass mit dem Drummer Bob Moses. Es ging darum, den Begriff Interplay zu definieren. Er sass dort auf der Bühne und sang seine Vorstellung von Interplay; er stellte eine kurze Melodiephrase in den Raum und antwortete selbst mit anderer Stimme darauf. Dieses Hin und Her in seiner so kreativen Art hat mich sehr beeindruckt und für mich den Begriff sehr gut veranschaulicht.
Ich habe vor allem meiner Sprache auf dem Instrument mehr Abgeklärtheit und Klarheit verschaffen können mit der steigenden Routine.
Tim Krohn. Ich liebe seine Art, mit Sprache, im Speziellen mit Dialekt, umzugehen. Deshalb bin ich ein grosser Fan von seinen Büchern Quatemberkinder und Vrenelis Gärtli.
Mich interessiert hauptsächlich die weitere Befreiung in der Musik, weg von rhythmischen und harmonischen Korsetten, wobei das nicht heissen muss, dass dies nicht auch sein darf. Mich fasziniert vor allem, trotz oder mit den Vorgaben frei umzugehen und daraus etwas zu gestalten. Ich möchte die bestehenden Grenzen weiter ausloten und schauen, wie weit man gehen kann.