Naomi Gregoris
Journalistin
Hörst du Gschichtli zum Einschlafen? Ich mache solche Gschichtli, aber für Erwachsene. Manchmal zum Hören, manchmal zum Lesen.
Im Moment gerade wieder sehr viel: Ich darf mit journalistischen Formaten experimentieren, habe viele Freiheiten. Als Studentin war das selbstverständlich, als Journalistin in Anstellung ist es ein Privileg.
Ich frage mich: Braucht es einen neuen Journalismus? Einer, der kreativer, menschennaher, persönlicher, spielerischer ist? Über den die alten Sesselhocker ihren Kopf schütteln würden? Wie kann ich diesen Journalismus vorantreiben? Darf ich ihn Journalismus nennen? Was tue ich hier eigentlich?
Nein. Für mich haben Szenen was Exklusives. Das schreckt mich ab.
Viele, irrsinnig viele Dinge. Mein Kopf ist ein einziges, wahnwitziges Rhizom.
Intime Räume. Der amerikanische Radiomacher Ira Glass hat mal gesagt, dass er jedes Mal, wenn er jemanden interviewe, sich ein bisschen in diese Person verliebe. Bei mir ist das genauso. Ich brauche Verbundenheit, in Leben und Arbeit. Wenn die nicht von Anfang an vorhanden ist, dann erschaffe ich sie halt. Das mag anstrengend klingen, für mich ist es Teil meiner Persönlichkeit.
Ich begegne Menschen, wir reden, manchmal sagen sie, sie hätten nichts zu sagen und erzählen dann doch anderthalb Stunden lang. Ein guter Freund sagte einmal, wenn ich wollte, würde ich einen Stein zum Reden bringen. Vielleicht ist das ja meine Superkraft. Stone Girl. Das Gute daran: Ich darf die Gespräche danach weitertragen - an eine Öffentlichkeit. Das ist sehr schön.
Siehe Frage 5. Mein Netzwerk ist rhizomatisch, wie mein Kopf. Und spielt eine entsprechend elementare Rolle in meinem Leben. Ohne Netzwerk existiere ich nicht. Ich weiss nicht, was das genau bedeutet, aber so empfinde ich es.
Seit ich vor einem Monat Mitglied im Basler Saunaverein Hitzefrei wurde, bin ich wunschlos glücklich.
Fontane sagte: Am Mute hängt der Erfolg. Ich geb’s zu, das hab ich gerade gegooglet. Aber der Spruch passt. Mein Erfolg führt über Mut. Mut, Dinge radikal persönlich zu erzählen. Leider wird Erfolg oft nur Menschen zugeschrieben, die Karriere gemacht haben. Dabei ist es eine Frage der Perspektive. Meine Mutter hat drei Kinder grossgezogen – das nenne ich mal eine erfolgreiche Leistung!
Die Zeit, als es noch kein Internet gab. Die Zeit, als es noch kein Internet gab.
Mein zehnmonatiger Sohn. Ich kann’s immer noch nicht fassen.
Wenn nicht was? Journalistin? Mutter? Stone Girl? Ich weiss nicht. Sicher auch was Schönes.
Was ist deine Superkraft?