Menu

Cindy Heller

Künstlerin & Kunstvermittlerin

Wieviel hat das was du aktuell tust mit deinem Studium zu tun?

Für mich war sehr früh klar, dass mein Beruf etwas mit Zeichnen zu tun haben würde. Meine erste Ausbildung absolvierte ich an der Fachklasse für Grafik. Rund fünfzehn Jahre später folgte meine berufsbegleitende Zweitausbildung im BA Art Education an der ZHdK und anschliessend der Master Art Teaching Sek II an der Hochschule Luzern. Ich mache eigene künstlerisch-gestalterische Projekte, gestalte für Kunden, für den Unterricht und mit den Schülerinnen und Schülern. Die Grenzen meiner unterschiedlichen Tätigkeiten sind inzwischen sehr fliessend.

Wovon lebst du? Wer oder was finanziert dich?

Meine Zweitausbildung zu absolvieren und zu finanzieren war ein Spiessrutenlauf. Ich hatte das Glück, dass ich während des Studiums unterrichten konnte. Mit meinem Hintergrund ging das von Anfang an sehr gut. So konnte ich mich mit verschiedenen Stellvertretungen über Wasser halten. Ab August ’20 trete ich meine erste Stelle an einem Gymi im Kt. Zug an, gleichzeitig eine zweite an einer Berufswahlschule im Kt. Zürich und freue mich sehr.

Würdest du das Gleiche nochmal studieren?

Den grössten Spass hatte ich im Propädeutikum, wo ich endlich mein Hobby (Zeichnen, Malen, 3D) zu meinem Beruf machen konnte. In der Grafik wurden Ende der 1990er Jahren die ersten Computer angeschafft und ich habe im In- und Ausland als Gestalterin lange damit gearbeitet. Irgendwann wollte ich mehr mit Menschen zu tun haben und mehr eigene Projekte machen. Die Zweitausbildung dauerte bei mir sehr lange, dafür hatte ich Einblick in viele verschiedene Institutionen. Die Ausbildungen haben sich stark entwickelt, gleichzeitig hat sich auch Zürich verändert. An der Pfingstweidstrasse, wo heute die ZHdK steht, war früher Niemandsland. Hier hatte ich mein erstes Atelier und es gab viel Freiraum für gestalterische Experimente. Es fanden Parties, Konzerte und Gelage statt, die mit Flyern, Plakaten und dreidimensionalen Gebilden ausgeschmückt und bekannt gemacht werden mussten. Auch das war alles wichtig und wegweisend für mich, genauso wie die vielen Jahre, die ich in der Pfadi verbracht habe. Ich wüsste nicht, was ich anders hätte machen können und sollen. Jungen Leuten mag ich jede Minute gönnen, die sie nicht vor dem Bildschirm verbringen!

Fühlst du dich zu einer bestimmten Szene zugehörig?

Kunst, Design und Vermittlung sind meine Leidenschaft. Mit allem was ich gemacht habe, fühle ich mich zu sehr vielen verschiedenen Szenen zugehörig. Ich bin überzeugt, dass das Wohlergehen einer Schule und ihrer Lernenden am Gedeihen der gestalterischen Fächer im Bildungskanon gemessen werden kann. Mit der zunehmenden Digitalisierung in allen Fächern steigt auch das Bedürfnis nach einem Ausgleich. Ich bin in Zürich aufgewachsen, habe meinen Horizont im Ausland erweitert und bin zurückgekehrt. Auf jeden Fall fühle ich mich der Kreativszene von Zürich zugehörig und die funktioniert zum Glück nicht nur lokal.

Woran bist du gescheitert? Woran scheiterst du?

Im Bereich Gestaltung kann man gar nicht oft genug scheitern!